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Projekt DASH: Unsere Aufenthalte in Serbien


Im August 2024 haben sich zwei Mitglieder vom Verein INWOLE und Projekthaus Potsdam ein zweites Mal an längeren Projektaufenthalten im Ausland beteiligt. Dieses mal sind wir in Serbien gewesen.


Seit Frühjahr 2023 nehmen der Verein INWOLE und das Projekthaus Potsdam-Babelsberg an dem Projekt DASH* teil. Deliver sAfe and Social Housing (DASH) ist ein vierjähriges Projekt, das vom Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon der Europäischen Union im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen - Personalaustausch - gefördert wird.



Das DASH-Projekt zielt darauf ab, neue Ideen zu entwickeln, wie nachhaltigeres und sichereres Wohnen gefördert werden kann, und wie diese neuen Ideen mit Hilfe innovativer methodischer Instrumente in konkrete Wohnprodukte, -prozesse und/oder -dienstleistungen umgesetzt werden können. Durch vergleichende Analyse und peer-to-peer-Learning erleichtert DASH den Wissensaustausch zwischen verschiedenen Disziplinen, Sektoren und Ländern.


An dem Projekt beteiligten sich jeweils drei Arten von Einrichtungen - Stadtverwaltung, Universität und/oder Forschungsinstitut, und Wohngenossenschaften, Wohnprojekte und Vereine – aus vier europäischen Ländern: Deutschland, Portugal, Dänemark und Serbien.




Ideenentwicklungen, Austausche und Zusammenarbeit finden überwiegend im Rahmen sogenannter Secondments statt: längerer Aufenthalte ausgewählter Personen in einem anderen Land, die gezielt dafür benutzt werden, Kontakte zu knüpfen, sich besser kennenzulernen, voneinander mehr zu erfahren und zu lernen, und vor allem gemeinsam an bestimmten Themen und Problemen mit unterschiedlichen Blickwinkeln zu arbeiten.


Im Grunde genommen, wenn von einem Secondment die Rede ist, handelt es sich um ein Konzept, das einer Residenz (Residency) gleicht: Man verbringt 10 bis 30 Tage in einem anderen Land, in einer anderen Umgebung, mit einem konkreten Arbeitsauftrag und einem spezifischen Arbeitsfokus und erzielt eine kreative Synergie mit lokalen AkteurInnen, deren (die Synergie) konkrete Ergebnisse später sichtbar werden (sollten). Solche Aufträge und ihre Effekte wären in üblichen Formaten, wie z.B. durch digitale Kooperationsformen oder während eines relativ kurzen Zeitraums von 3 bis 5 Tagen, die für alle internationale Treffen typisch sind, nicht möglich gewesen.




Im August 2024 haben sich zwei Mitglieder des Vereins INWOLE und des Wohnprojektes Projekthaus Potsdam an Secondments in Belgrad (Serbien) beteiligt. Das war eine herausragende Gelegenheit, sowohl mehr über den lokalen Kontext zu erfahren und in einen tieferen Austausch mit lokalen AkteurInnen zu kommen, als auch in einem anderen Setting an einer Reihe von Themen zusammen mit anderen Teilnehmenden arbeiten zu können. Und diese Erfahrung war sehr lehrreich und äußerst inspirierend.


Wir haben uns mit lokalen Mitgliedern des Südost- und Mitteleuropäisches Wohngenossenschaftsnetzwerks MOBA getroffen und vielfältige Aspekte des Wohnens, europäischer Wohnkrise und möglicher Lösungsansätze intensiv diskutiert.



Außerdem haben wir die Stadt Cacak besichtigt, wo wir von kommunaler Wohngesellschaft gehostet waren, und die kleine Stadt Leskovac im Südserbien, wo wir lokale Herausforderungen und Lösungen im Bereich soziales Wohnens kennenlernten. Darüber hinaus haben wir einen eintägigen Studienaufenthalt in der Stadt Novi Sad verbracht, wo wir uns mit etwas anderen Problemen bekannt machten, wie z.B. Herausforderungen die mit bürgerlichen Engagement im Umweltbereich oder Alltagsbetrieb und Überleben einer unabhängigen Kulturszene verbunden sind.


Es war eine sehr intensive und vielfältige Arbeitszeit, die uns allen aber auch viel Spaß gemacht hat! Und die Tatsache, dass wir Arbeitsräume in dem modernistisch gebauten und gestalteten Gebäude vom Verein der Ingenieure und Architekten hatten, war ein richtiges Sahnehäubchen gewesen.


Noch einmal hat sich gezeigt, wie solche Residencies ermöglichen können, sich teilweise von eigenem Alltag (und all dem womit dieser besetzt oder überfüllt ist) zu entkoppeln, sich völlig auf vielfältige Fragen und Themen des Projektes zu fokussieren und dieser Arbeit vorrangig seine Arbeitszeit widmen zu können. Und wenn man noch die Tatsache wahrnimmt, dass man in einer ganz anderen und in vieler Hinsicht entspannteren Umgebung arbeitet, die auch einen Hauch von Urlaub hat, ist es keine Überraschung, dass unsere Secondments so erfolgreich und inspirierend waren! Die Ergebnisse dieser Arbeit werden vor allem in Form verschiedener Forschungstexte, aber auch manch anderer Formate in den kommenden Monaten sichtbar werden.


Das war eine bereichernde Erfahrung, die sehr zu empfehlen ist und die wir im Verein als ein Bildungsformat auch im Rahmen unserer anderen Projekte gerne ausprobieren möchten. Denn seine Effekte sind größer und vielfältiger als man es auf den ersten Blick vermuten würde!


Unsere ersten Erfahrungen mit Secondments waren also äußerst positiv, weshalb wir uns auch schon sehr auf die kommenden Aufenthalte in Dänemark und Serbien freuen!



* Einen ersten Text über das Projekt DASH ist schon im August 2023 auf unserer Seite veröffentlicht.


Project DASH is funded by the European Union.

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