Hugo Calderón ist ein chilenischer Diplom-Soziologe und promovierter Wirtschafts und Sozialwissenschaftler. Nach dem Putsch 1973 flüchtete er nach Deutschland ins Exil und lebt bis heute dort. Er blieb Chile jedoch sehr verbunden und beriet nach dem Ende der Diktatur die chilenische Botschaft in Berlin. Heute arbeitet er in der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Chile.
Ausgehend von einem Protest über die Erhöhung von Metropreisen entstand in Chile eine der größten politischen Bewegungen für einen besseren Zugang zur Gesundheits-versorgung und Bildung, einen Wandel des Wirtschaftssystems und gegen die konservative Regierung. Die Proteste mündeten in ein Referendum um eine neue Verfassung, da die jetzige Verfassung noch aus der Zeit Pinochets stammt und für die Kluft zwischen den Armen und Reichen verantwortliche gemacht wird.
Die große Befürwortung einer neuen Verfassung in der Bevölkerung, welche sich bei dem Referendum zeigte, sorgte dementsprechend dafür, dass seit diesem Sommer ein Verfassungskonvent tagt, um eine neue Verfassung für Chile auszuarbeiten.
Gleichzeitig findet am 21. November die Präsidentschaftswahl statt, um den aktuellen Präsidenten Sebastián Piñera abzulösen. Dieser war zuletzt durch Steuer-Enthüllungen in Verruf geraten, wodurch von der Opposition eine Amtsenthebung noch vor der geplanten Wahl Ende November angestrebt wird. Stehen die Zeichen in Chile also auf einem Neustart mit neuer Verfassung und neuer/m Präsidenten/in? Kann die Überarbeitung der Verfassung ein Beispiel beziehungsweise Anstoß für Deutschland sein?
Aufgrund der derzeitigen Situation bitten wir Euch, Euren Mund- und Nasenschutz mitzubringen.
CHILE THEMENABEND
Alles auf Anfang? - Chile in Zeiten der Verfassungsreform und Präsidentschaftswahl 2021
Donnerstag, 18. November 2021 im Projekthaus-Potsdam
Beginn: 18.30 Uhr
EINTRITT FREI
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